Wichtigste Fragen zum Tae Kwon Do

Hier die wichtigsten Fragen zum Taekwondo:

1. Was ist eigentlich Tae Kwon Do?

Taekwondo ist wie Judo und Karate eine asiatische Kampfsportart, die uns lehrt, wie man sich selbst verteidigen kann und vermittelt dem Trainierenden innere Ruhe. Das Kennzeichen all dieser Kampfsportarten ist in erster Linie die Schulung von Körper und Geist, das bedeutet eine Beherrschung des gesamten Körpers durch den Geist. Der Name „Taekwondo” kommt wie der Sport selbst aus dem Koreanischen und besagt übersetzt „tae” = Fuß, bzw. Fußtechniken, „kwon” = Hand, bzw. Fausttechniken und „do” = Weg, bzw. Geist (philosophisches Prinzip) Im Gegensatz zu Kampfsportarten wie Judo, Jiu-Jitsu und Aikido gibt es beim Taekwondo keine Wurf- und Falltechniken. Es handelt sich hier ausschließlich um Schlag-, Stoß- und Blocktechniken mit Händen, Fäusten und Füßen.

2. Wie sieht der Ablauf eines Taekwondo-Trainings aus?

Zu Beginn werden in einer kurzen mentalen Phase alle Alltagsprobleme abgelegt und der Geist konzentriert sich auf das folgende Training. Anschließend beginnen die gymnastischen Übungen mit dem Ziel die Muskulatur aufzuwärmen, zu kräftigen und zu dehnen, um mögliche Zerrungen zu verhindern. Danach fängt das eigentliche Haupttraining an. Dieses besteht aus den Disziplinen Sparring (Partnerübung), Poomse (= Grundtechniken im Schattenkampf), Selbstverteidigung und Freikampf. Am Ende werden lockernde Abwärmübungen gemacht, um den Körper nach einem anstrengenden Training zu entspannen. Im Allgemeinen dauert ein ganzes Training 1 ½ bis 2 Stunden.

3. Taekwondo-nur was für harte Jungs?

Nein. Ein großer Vorteil des Taekwondo besteht darin, daß sowohl Männer als auch Frauen, sowohl Erwachsene als auch Kinder daraus einen Nutzen ziehen können. Bei dieser Sportart kommt es nicht nur auf die Muskelstärke, sondern auch auf den gezielten und bewußten Einsatz des Körpers an, und die dazu notwendigen Fähigkeiten werden nach und nach durch ein systematisches Training entwickelt. Besonders für Mädchen und Frauen ist es in der heutigen Zeit wichtig, sich gegen gewalttätige Angriffe effektiv wehren zu können.

4. Was bringt mir Taekwondo?

Neben der schon oben genannten Körperbeherrschung werden im physischen Bereich Fitneß, Ausdauer und Gelenkigkeit trainiert ebenso werden Muskelkräfte zunehmend freigesetzt. Mit dem Training der Selbstverteidigung entsteht psychisch eine positive Entwicklung von Selbstsicherheit und Selbstbewußtsein. Der Trainierende hat die Möglichkeit, Aggressionen abzubauen, Selbstdisziplin und Fairneß bilden sich heran und der Sportler erlangt innere Ruhe und Entspannung.

5. Warum werden im Taekwondo Bretter durchgeschlagen?

Hin und wieder wird auch der sog. Bruchtest geschult, bei dem ein Brett mit einer Hand oder Fußtechnik zerbrochen wird. Dieser Bruchtest ist Ausdruck der Absicht, mit dem Geist die Materie zu besiegen, was nur bei völliger Körperbeherrschung möglich ist.

6. Was hat es mit den bunten Gürteln auf sich?

Die Farben des Gürtels dienen dem Graduierungssystem. Dieses wird unterteilt in Schüler- und Meisterklassen. Anfänger tragen den weißen Gürtel, Fortgeschrittene zuerst gelb, dann grün, blau und zuletzt rot bzw. braun. Die Meister tragen schwarze Gürtel und werden nach Dan-Graden unterschieden (1 – 9). Eine neue Gürtelfarbe wird jeweils dadurch erreicht, indem der Sportler eine sog. Gürtelprüfung erfolgreich besteht.

7. Warum schreien Kampfsportler so oft?

Der Kampfschrei (Kihap) hat mehrere Funktionen: • er hilft, einer Technik mehr Stärke und Kraft zu verleihen • er gibt bei Partnerübungen an: „Ich bin bereit” • er dient im Kampf dazu, dem Gegner „Angst” zu machen

8. Gibt es auch Meisterschaften?

Ja. Man unterscheidet hier zwei Arten von Meisterschaften: Zum einen gibt es die im allgemeinen bekannteren Frei- oder Wettkampf-Meisterschaften, bei denen je zwei gleichgeschlechtliche, gleichgewichtige Kämpfer gegeneinander antreten und nach bestimmten Regeln durch Treffer Punkte erzielen können. Die Kämpfer tragen zu diesen Meisterschaften Schutzbekleidung an Kopf, Oberkörper, im Genitalbereich und an den Schienbeinen. Im Gegensatz zu diesen wettkampforientierten Meisterschaften gibt es solche, die zu der traditionellen Form des Taekwondo gehören: die Formen-bzw. Poomse-Meisterschaften: hier steht nur eine Person auf der Kampffläche und zeigt mithilfe von vorgeschriebenen Technik-kombinationen einen Kampf gegen vier „unsichtbare” Gegner. Man erhält Punkte für Präzision, Ausdruck, Harmonie und Kraft der Techniken. Diese ästhetische Disziplin ähnelt dem sog. Schattenboxen.

9. Seit wann gibt es Taekwondo?

Wer die geschichtlichen Hintergründe des Taekwondo befragen will, der wird bald auf die unterschiedlichsten Ansätze stoßen. Beispielsweise ist geschichtlichen Zeugnissen zu entnehmen, daß eine Vorform des heutigen Taekwondo („Subak”) bereits vor Christi Geburt ausgeübt wurde. Um ca. 500 nach Christi Geburt gewann diese Kampftechnik an Bedeutung. Korea war damals in drei Reiche geteilt und das kleinste entwickelte diese Verteidigungstechnik, um sich so letztlich schützen zu können. Mit den Jahren geriet diese Technik allmählich etwas in Vergessenheit. Sie wurde nur noch von wenigen ausgeübt. Nach 1945, als die Japaner von dem besetzten Korea abzogen, gewann das Taekwondo wieder an Bedeutung und Verbreitung. Heute ist es in Korea Pflichtsport in Polizei und Militär.